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Falschfahrerwarnung am falschen Ort

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Besondere Warnschilder an gefährlichen Autobahnauffahrten haben sich in Österreich bestens bewährt. Es handelt sich dabei um große gelbe Zeichen mit einer überdimensionalen Hand und einer so gut wie nicht zu übersehenden Aufschrift „Stop – Falsch“. Bayern will nun nach österreichischem Vorbild leuchtend gelbe Warnschilder testen, um mögliche Falschfahrer noch vor der Autobahn zu stoppen. Nur: Wo sollen die Warnschilder sinnvollerweise stehen?

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

in Bayern soll nun ein Pilotversuch zur Vermeidung von sog. „Geisterfahrten“ auf bayerischen Autobahnen stattfinden. Vorbild ist dabei Österreich. Dort tragen seit einigen Jahren besondere Warnschilder zur bestmöglichen Vermeidung solcher Fahrten bei. Nur:

In Bayern stehen die Warnschilder an falscher Stelle!

Die neuen Hinweistafeln werden auf der A 8 (München – Salzburg) auf einem etwa 50 Kilometer langen Teilabschnitt getestet. Dort kommt es nach polizeilichen Angaben jährlich zu ca. zwei bis drei Falschfahrermeldungen. Auf einem ca. 35 Kilometer langen Teilstück der A 94 (München – Passau) hat es in den ersten 9 Monaten des Jahres 2010 bereits 12 Falschfahrer gegeben. Es kam hier im Jahre 2009 auch bereits zu einem von einem Geisterfahrer verursachten Unfall mit 5 Todesopfern. Alle Versuche der Experten der Verkehrspolizei, auch den besonders gefährlichen Autobahnabschnitt der A 94 in das Pilotprojekt mit einzubeziehen, scheiterten an den Vorstellungen der Vertreter der Bundesautobahndirektion und an der Politik.

Ich denke:
Wenn nun schon die Möglichkeit besteht, dieses hoffnungsvolle Pilotprojekt durchzuführen, dann sollte man dieses Projekt aber auch dort starten, wo dies wegen der vorrangigen Dringlichkeit von den fachkundigen Polizeibeamten gefordert wird.

So erklärte etwa der Verkehrsrechtsexperte Johann Ertl, Erster Polizeihauptkommissar an der Verkehrspolizeiinspektion Traunstein:

„Wenn wir mit solchen Schildern auch nur eine Geisterfahrt verhüten können, lohnen sie sich“…„Ich werde dafür kämpfen, dass die Betroffenen den Pilotversuch auch auf die A94 ausweiten. Denn wenn ich wieder einmal wegen eines Geisterfahrers die Angehörigen eines Unfallopfers besuchen muss, will ich mir nicht vorwerfen, ich hätte nicht alles versucht, um den Unfall zu verhindern!“

Diese Aussage spricht für sich. Die nun getroffene Standortentscheidung für das Pilotprojekt zeigt einmal mehr, dass die Fachkunde erfahrener Beamter bei politischen Entscheidungen viel zu wenig Berücksichtigung findet.

Siehe hierzu auch den Blog-Beitrag: Loveparade: Remonstration der Beamten wurde nicht ernst genommen.

Herzlich,

Ihr
Dr. Maximilian Baßlsperger

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