Gewalt gegen Lehrer
Liebe Leserin, lieber Leser,
das Ausmaß an Gewalt gegen Lehrer hat einer Umfrage1 nach ein erschreckendes Ausmaß erreicht. Nach einem Bericht des „Spiegel“ gibt es Gewalt und Mobbing an jeder zweiten Schule.2
Viele Pädagogen berichten nach einem Bericht der Tagesschau vom 2. Mai 20183 davon, dass sie von Schülern bedroht oder attackiert wurden. Die Gewalt an Schulen gegen Lehrer beschränkt sich nach einer Umfrage unter Schulleitern dabei aber keinesfalls nur auf Einzelfälle. Nach einer in Berlin veröffentlichten Forsa-Erhebung unter 1200 Schulleitern allgemeinbildender Schulen gab es in den vergangenen fünf Jahren an der Hälfte der Einrichtungen direkte psychische Gewalt und an jeder vierten körperliche Gewalt gegen Lehrkräfte. Auch das in der heutigen Zeit so beliebte, weil die Anonymität des Urhebers wahrende „Cybermobbing“ gegen Lehrer, verbreitet sich geradezu mit Windeseile.
Beschimpfungen, Bedrohungen und Beleidigungen waren nach einer „Forsastudie“ an Haupt-, Real- und Gesamtschulen am häufigsten (59 Prozent), gefolgt von Grundschulen (46 Prozent) und Gymnasien (33 Prozent). Von Online-Mobbing waren 36 Prozent der Haupt-, Real- und Gesamtschulen betroffen, jedes dritte Gymnasium und 13 Prozent der Grundschulen. Körperliche Angriffe verzeichneten 32 Prozent der Grundschulleitungen, 12 Prozent jener von Haupt-, Real- und Gesamtschulen und vier Prozent der Leitungen von Gymnasien. Hochgerechnet seien damit rund 45.000 Lehrkräfte betroffen. „Die Ergebnisse sind so eindeutig wie erschütternd“, erklärte der Vorsitzende Lehrergewerkschaft „Verband Bildung und Erziehung“ (VBE), Udo Beckmann. Dieser Verband hatte die Umfrage in Auftrag gegeben.
Weitere wichtige Ergebnisse der Studie sind laut Spiegel folgende4:
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Am häufigsten berichteten die Schulleiter über verbale Bedrohungen, Beschimpfungen und Mobbing: An 48 Prozent der Schulen kam das in den vergangenen fünf Jahren vor.
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Von körperlichen Angriffen auf Pädagogen berichteten 26 Prozent der Schulleiter.
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Jede fünfte Schule erlebte Cybermobbing gegen Lehrer über das Internet.
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39 Prozent der befragten Schulleiter halten Gewalt gegen Lehrkräfte für ein Tabuthema, über das nicht offen gesprochen werde.
Nach Beckmanns Ansicht bringen die schulpflichtigen Kinder die entsprechenden Verhaltensmuster von Zuhause mit. Probleme sind vorprogrammiert, wenn Schüler aus anderen Kulturen in ihrem Elternhaus nicht gelernt hätten, mit der Rolle der Frau klarzukommen und deshalb gerade dem weiblichen Lehrpersonal weniger Respekt entgegenbrächten. Zunehmende Gewalt – gegen den öffentlichen Dienst generell – sei aber ein „gesamtgesellschaftliches Phänomen“. Beckmann wies aber Aussagen zurück, dass Kinder aus Migrationsfamilien körperlich gewalttätiger als andere seien.5
Ich denke:
Umso wichtiger erscheint es gerade heute, dass Lehrer sich in einem Beamtenstatus befinden. Schon in dem Beitrag: Müssen Lehrer Beamte sein wurde darauf hingewiesen, dass ein Lehrer seinen für die Allgemeinheit so überaus wichtigen Bildungsauftrag am besten dadurch erfüllen kann, dass er als Beamter eine persönliche und soziale Unabhängigkeit besitzt. Dazu kommt aber auch noch, dass Lehrer nur durch ihren Beamtenstatus diejenige persönliche Sicherheit besitzen, die sie bei den immer mehr zunehmenden psychischen und physischen Attacken gegen sie dringendst benötigen.
Ihr
Dr. Maximilian Baßlsperger
5 https://www.tagesschau.de/inland/gewalt-gegen-lehrer-101.html
Lesen Sie dazu auch die Beiträge mit dem Titel:

