Der öffentliche Dienst ist sexy
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
ohne Aufstiegschancen, langweilig, wenig Verdienst, keine eigenen Gestaltungsmöglichkeiten – das sind die Attribute, mit denen man üblicherweise den öffentlichen Dienst in Verbindung bringt. Wie kommt jetzt eine so renommierte Zeitschrift wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) dazu, den öffentlichen Dienst als „sexy“ zu bezeichnen?
Ein Grund könnte die Tatsache sein, dass der öffentliche Dienst mit seinen 4,6 Mio. Beschäftigten bei Bund, Ländern, Gemeinden, Körperschaften mittlerweile ein begehrter Arbeitgeber und Dienstherr geworden ist
Dabei ergibt sich naturgemäß eine Vielzahl von Tätigkeitsfeldern, sei es im technischen oder nichttechnischen Bereich. So weist etwa ebenfalls die SZ in ihrer Wochenendausgabe vom 18.10. 20142 allein hinsichtlich der Einsatzgebiete von Beamten in der Steuerverwaltung auf die große Vielfalt der Anforderungsprofile und die enorme Einsatzbreite in diesem Teil der Verwaltung hin.
Zur Attraktivität für die jungen Bewerber dürfte aber auch die Öffnung der Laufbahnen durch das neue Laufbahnrecht bei Bund und Ländern beitragen. So haben jetzt etwa in Bayern Bewerber aus der freien Wirtschaft mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung die Chance, als „Regelbewerber“ in ein Beamtenverhältnis übernommen zu werden.
Zudem spricht die größere Mobilität und ein damit verbundener möglicher Wechsel des Einsatzgebietes von Beschäftigten durch Umsetzungen in der Behörde oder durch einen auf Dauer angelegten oder nur vorübergehenden Wechsel der Behörde oder sogar des Dienstherrn im Wege einer Versetzung oder Abordnung für eine Tätigkeit im öffentlichen Dienst. Dieser Wechsel ist – bei vorliegender Eignung – auch in andere Fachrichtungen (fachliche Schwerpunkte und sogar in andere Fachlaufbahnen möglich.
Auch die Möglichkeit des jetzt besseren, im Grundsatz immer noch nach dem Leistungsprinzip ausgerichteten beruflichen Aufstiegs stellt eine Tätigkeit in der öffentlichen Verwaltung in ein positives Licht.
Nicht zuletzt dürfte aber nach wie vor für so manchen Bewerber die Sicherheit des Arbeitsplatzes für die Berufswahl ausschlaggebend sein.
Fazit:
Gerade in Zeiten eines demographischen Wandels behält das Berufsbeamtentum ein hohes Maß an Attraktivität – und für so manchen ist gerade das eben „sexy“.
Ihr
Dr. Maximilian Baßlsperger
1 Seite V2 / 16.
2 Seite 66 der Beilage Beruf und Karriere
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