Liebe Leserin, lieber Leser,
der Verein Deutsche Sprache e.V. wies vor Kurzem auf folgende Stellenausschreibung hin:
Die „spinnen, die Römer!“ sagt Asterix und so mancher Leser dieser Anzeige wird das auch von den Personalverantwortlichen der „Familienstadt Sehnde“ gedacht haben. Aber spinnen diese wirklich oder mangelt es einfach nur an Allgemeinbildung, weil man üblicherweise „Beamter“ mit „er“ schreibt und nicht mit „a“……?
Weit gefehlt! Wenn man den Vorschlägen der Humboldt Universität folgt2, dann ist das – gendertechnisch gesehen – sogar der Stein der Weisen! Danach soll künftig nicht mehr Beamter, sondern nur mehr ein „Beamta“ und nicht mehr Bäcker, sondern nur mehr ein „Bäcka“ im deutschen Schriftverkehr verwendet werden, damit Frauen sich nicht mehr diskriminiert fühlen. Wem das nicht gefällt, der ersetzt männliche Endungen einfach durch ein Sternchen oder ein „X“: Aus dem „Doktor“ wird so der „Doktox“, bei der Visite im Krankenhaus erscheinen künftig mehrere „Doktoxs“. Auch mit dem „@“-Zeichen könnten Irritationen auf Frauenseite verhindert werden, wenn beispielsweise aus „human“ „hum@n“ werde.
Und so mancher durchschnittlich denkende Normalbürger wird sich wieder an das vorher erwähnte Asterix–Zitat erinnern.
Mittlerweile besteht eine ganze Reihe von anerkannten Möglichkeiten, sich bei dem Begriff des Beamten geschlechtergerecht auszudrücken.
Beispiele:
Oft findet man von „Gender-Hardlinerinnen“ auch Umschreibungen mit „Person“. Danach handelt es sich bei
Hier wird zwar klar übersehen, dass „die Person“ nur in einer weiblichen Form existiert und damit in der Konsequenz die Männer diskriminiert werden, aber das alles ist den bereits erwähnten „Gender-Hardlinerinnen“ noch lange nicht genug: Ein Referentenentwurf aus dem Bundesjustizministerium von Christine Lambrecht (SPD) zum Sanierungs- und Insolvenzrecht sorgte am 12.10.2020 für helle Aufregung in Berlin, weil er nahezu ausschließlich weibliche Formulierungen enthält.3
Der Verein deutscher Sprache4 wendet sich vehement gegen solche Sprachverschandelungen und führt zum „Zwangsgendern“ das aus, was im Folgenden auszugsweise wiedergegeben wird:
Zwischen dem natürlichen und dem grammatischen Geschlecht besteht keinerlei fester Zusammenhang. Beispiele: Der Löwe, die Giraffe, das Pferd, aber auch der Mensch
Warum fehlt im Duden das Stichwort „Christinnentum“ – da er doch die Christin vom Christen unterscheidet?
Der Große Duden treibt die Gendergerechtigkeit übrigens inzwischen so weit, dass er Idiotinnen als eigenes Stichwort (!) verzeichnet!
Fazit:
Wir sollten in unserem „Vaterland“ die schöne deutsche „Muttersprache“ nicht durch ein völlig unnötiges Gendern in einer Weise komplizieren und verschandeln lassen, die sie in keiner Weise verdient hat.
Ihr
Dr. Maximilian Baßlsperger
3 Nach heftigen Protesten soll diese Vorlage aber doch noch nach den oben dargestellten Gender-Mechanismen angepasst werden.
Lesen Sie dazu auch die Beiträge mit dem Titel:
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