Große Karrieren von Absolventen der (Fach-) Hochschulen für Verwaltung

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Die Hochschullandschaft in Deutschland wird derzeit kräftig durcheinandergemischt. Im Zuge einer zunehmenden Europäisierung im Bildungsbereich wurden „Bachelor-“ und „Masterabschlüsse“ eingeführt. Dabei galt die Fachhochschule früher als die "kleine Schwester" der Universität.1 Mittlerweile ist sogar eine Promotion an einer Fachhochschule möglich.2 Die Erfahrung zeigt: Auch ein Studium an einer Hochschule oder FH für öffentliche Verwaltung kann die Basis für eine große Karriere sein.

Liebe Leserinnen, liebe Leser,  


„Das Wams des Staates ist eng aber warm!“3 Mit diesen auch heute noch aktuellen Worten beschrieb der Staatsrechtler Otto Mayer (1846 – 1924) die Situation des öffentlichen Dienstes bereits vor mehr als hundert Jahren aufs Trefflichste. Viel kann man beim Staat zwar nicht verdienen, aber man besitzt wenigstens einen sicheren Arbeitsplatz. Gleichwohl bietet ein Studium an einer Bildungseinrichtung für den öffentlichen Dienst häufig die Basis einer späteren Karriere. Dies zeigen zahlreiche Beispiele von später sehr erfolgreichen Absolventen.

Einige Beispiele:

  • Horst Seehofer; Bayerischer Ministerpräsident, früherer Bundesgesundheitsminister und Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Er begann seine „Karriere“ im mittleren Dienst der Kommunalverwaltung und absolvierte später den Regelaufstieg in den gehobenen Dienst an der FH für öffentliche Verwaltung in Bayern.

  • Erwin Huber; früherer Staatsminister und Leiter der Bayerischen Staatskanzlei; früherer bayerischer Finanzminister. Huber absolvierte zunächst eine Ausbildung im gehobenen Dienst bei der bayerischen Finanzverwaltung, die er 1968 mit der Anstellungsprüfung abschloss.

  • Erwin Reiter; Oberbürgermeister der Stadt München: Nach dem Abitur absolvierte Reiter ein Studium an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege in Hof an der Saale, das er 1981 als Diplom-Verwaltungswirt (FH) abschloss.

  • Michael Müller; Regierender Bürgermeister von Berlin: Müller legte 1982 die mittlere Reife ab und besuchte 1983 die Fachoberschule Wirtschaft und Verwaltung.

Diese Liste ließe sich noch lange fortsetzen. Zahlreiche Bürgermeister und Landräte haben ein Studium an einer Bildungseinrichtung für öffentliche Verwaltung absolviert. Daraus ergibt sich aber auch: Will man Karriere machen, so muss man wechseln – entweder in die Politik (was naheliegt) oder in die freie Wirtschaft. Auch hierfür ergeben sich gute Möglichkeiten. Für die Absolventen des Studiengangs Steuern ergeben sich etwa in der Privatwirtschaft glänzende Berufsaussichten.

Zu erstattende Ausbildungskosten  spielen dabei eher eine untergeordnete Rolle (lesen Sie dazu den Beitrag: Ausbildungskostenerstattung – ein ständiger Streitpunkt).

 

Wer allerdings dem eingangs erwähnten Satz von Otto Mayer insofern etwas abgewinnen kann, als er mit durchaus weniger Gehalt und weniger Anerkennung, dafür aber mit einer größtmöglichen beruflichen Absicherung vorliebnimmt, dem stehen durch (nahezu) prüfungsfreie Aufstiegsmöglichkeiten nach dem neuen Laufbahnrecht auch hier Möglichkeiten für eine erleichterte berufliche Entwicklung offen, wie etwa die Beiträge Lothar Matthäus wird Ministerialrat in Bayern! und Lothar Matthäus wird Ministerialrat, Teil II sowie Jetzt doch: „Miniprüfung“ beim Modularen Aufstieg in Bayern zeigen.

 

 

Ihr

Dr. Maximilian Baßlsperger

 

3 Siehe dazu schon den Beitrag Attraktivität des öffentlichen Dienstes in der Arbeitswelt.

http://www.rehmnetz.de/beamtenrecht-blog/attraktivitaet-des-oeffentlichen-dienstes-in-der-arbeitswelt/

 


 

Zu der hier behandelten Problematik siehe insbesondere den Beitrag der nächsten Woche mit dem Titel: Beamter – oder doch lieber Hartz IV?.

 

sowie die Beiträge:

Politikerflüge, Alimentation und Reisekostenrecht

Bayern: Abgeordnetendiät – Beamtenbesoldung 6 : 3


 

KBW-Seminarempfehlung:

 

Eingruppierung von Absolventen der Bachelor- und Masterstudiengänge nach TVöD/TV-L

Der schmale Grat in der Abgrenzung zwischen Bachelor- und Masterniveau von auszuübenden Tätigkeiten ist in vielen Dienststellen aktuell. Im Seminar werden in kompakter und anschaulicher Weise Gestaltungsmöglichkeiten, Risiken und Chancen von Aufgabenbeschreibungen vor dem Hintergrund eingruppierungsrechtlicher Konsequenzen, aufgezeigt. Es sollen Grundlagen geschaffen werden, um auch strategische Personalentscheidungen im Hinblick auf mögliche Überprüfungen abzusichern.

 

26.10.2016 in Berlin


Referentin: Susanne Wappler

 

Veranstalter: Kommunales Bildungswerk e.V.

www.kbw.de

 

 

Employer-Branding im öffentlichen Dienst – das Image als öffentlicher Arbeitgeber stärken

Behörden leiden ebenso wie die Unternehmen unter einer deutlichen Überalterung. Stärker denn je wird dies in den kommenden Jahren zu einer Wettbewerbssituation um die besten Fachkräfte führen. Im Seminar werden die in der Wirtschaft längst praktizierten Möglichkeiten und Wege aufgezeigt, um das Image der öffentlichen Verwaltung als Arbeitgeber zu fördern, um leistungsfähige Nachwuchskräfte für die Mitarbeit zu gewinnen.

 

29.09.2016 in Stuttgart


Referent: Jürgen Penner

 

Veranstalter: Kommunales Bildungswerk e.V.

www.kbw.de

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2 Kommentare zu diesem Beitrag
kommentiert am 01.12.2016 um 14:00:
Die aufgeführten Karriere-Beispiele hinken. Die Personen Männer haben nicht wegen oder auf Grundlage Ihrer Verwaltungsausbildung Karriere gemacht sondern dank des Parteibuches. Karriere für Dipl-Verw.-Wirte (FH) beginnt und endet meist in Sachbearbeiterebene. Karriere im öff. Dienst machen meist Quereinsteiger ohne Verwaltungsausbildung.
kommentiert am 29.08.2016 um 15:38:
Man darf also nach der Prüfung nicht einfach weiter machen, sondern man muss unbedingt wechseln! Ein Bekannter hat nach Abschluss der Ausbildung an der FH Jura studiert und wird jetzt Richter. Auch nicht schlecht, oder?
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