Goethes große Verdienste und das deutsche Berufsbeamtentum
Liebe Leserin, lieber Leser,
der berühmteste deutsche Dichter und Schriftsteller stammte aus einer angesehenen Beamtenfamilie, sein Großvater mütterlicherseits war als Schultheiß der stadthöchste Justizbeamte in Frankfurt, sein Vater promovierter Jurist und Kaiserlicher Rat. Dem Wunsch seines Vaters folgend, studierte Goethe in Leipzig und Straßburg ebenfalls Rechtswissenschaft – und was dabei herausgekommen ist, das ist hinlänglich bekannt: Er wurde neben seinem Freund Friedrich Schiller zum bedeutendsten Klassiker der deutschen Literatur.
Was aber so mancher nicht weiß: Goethe hat sich gleich mehrfach große Verdienste um das deutsche Berufsbeamtentum erworben:
Beispiele:
1. Götz von Berlichingen
Ein besonders großes Verdienst für das deutsche Berufsbeamtentum ist Goethe zweifellos mit dem allseits bekannten Zitat aus dem Drama „Götz von Berlichingen“ anzurechnen.
Warum? Dieses Zitat trägt bei Personalratssitzungen und Dienstbesprechungen immer wieder zu einer wohltuenden Klärung der Standpunkte bei.
Dem großen Klassiker gebührt hierfür der Dank des gesamten Berufsbeamtentums!
2. Zum anderen findet man in seinen Werken die folgenden Zeilen:
„Und wie ein jeder wird zuletzt,
Wenn man ihn hat in ein Amt gesetzt.
War er vorher wie ein Ameis´ krabblig
Und wie ein Schlänglein schnell und zabblig,
Wird er hernach in Mantel und Kragen
In seinem Sessel sich wohl behagen.“
„Und ich schwör´– bei meinem Leben,
Hätte man ihm ein Amt gegeben,
Er wär geworden ein fauler Bauch
Wie andere Beamte eben auch.“
(aus Goethe, Der ewige Jude – zweiter Teil etwas abgeändert).
3. Und schließlich noch ein Gedicht Goethes zum Jahreswechsel
Die Jahre sind allerliebste Leut:
Sie brachten gestern, sie bringen heut,
Und so verbringen wir Beamte eben
Das allerliebste Schlaraffenleben.
(ebenfalls leicht abgeändert)
Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, ein wunderschönes Weihnachtsfest 2021 und ein Glückliches und vor allem Gesundes Jahr 2022,
Ihr
Dr. Maximilian Baßlsperger
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Der nächste Beitrag in dieser Reihe erscheint voraussichtlich am 17.1.2022

